Wick Chair von Design House Stockholm

Das für den Wick Chair verantwortliche Duo stammt aus der Provinz Småland, wo sich so viel von den Fähigkeiten und dem Fachwissen der schwedischen Möbelindustrie entwickelt hat. Sowohl Karl Malmvall als auch Jesper Ståhl kommen aus Familien, die Möbel hergestellt haben, mit Eltern und Großeltern, die erfolgreiche Unternehmen gründeten, die sie entwickelt und spezialisiert haben. In Karls Fall gab es eine Tradition der Feinschreinerei, während Jespers Vorfahren eine Metallmanufaktur restrukturierten, um später erfolgreiche Pioniere auf dem Gebiet der öffentlichen Stadtmöbilierung zu werden. Ihre langjährige Erfahrung im Design von Möbeln und anderen Gebrauchsgegenständen sowohl für den privaten als auch für den öffentlichen Bereich hat dem Duo ein detailliertes Verständnis der Kriterien für einen modularen Schalenstuhl gegeben.

Design ist nur dann radikal, wenn es mit der Norm bricht, wie eine Möbeltypologie aussehen soll. Der Wick Chair ist, um es mit den Worten von Anders Färdig, dem Gründer von Design House Stockholm, zu sagen, keine "Kunststoffwanne".

"Ich habe eine große Schwäche für avantgardistische Designs, das aus einer Art Tradition heraus geboren wird", erklärt er und erinnert sich an das Treffen, bei dem die Designer Karl Malmvall und Jesper Ståhl ihre Vorstellung präsentierten, wie der Wick Chair aussehen könnte.

"Karl und Jesper stellten einen alten Korb vor mich und erklärten, dass sie das im Sinn hatten", bemerkt Anders Färdig. "Ich war so ziemlich perplex!"

Die Absicht war nie, einen Korb herzustellen, sondern das von den Designern präsentierte Objekt erklärt die Ursprünge des Wick Chair und die Werte, die er vermittelt. Der Hackschnitzelkorb ist die Art, die wir vom schwedischen Künstler Carl Larsson als romantisches Aquarell seiner Tochter Brita kennen, das zum Symbol dafür geworden ist, wie Weihnachten in Schweden aussehen soll. Zu der Zeit, als es gemalt wurde, war es eine moderne Interpretation der Tradition. Dass der Wick Chair ähnlich wie der Hackschnitzelkorb geflochten ist, signalisiert die Designtradition, aus der er entspringt, aber auch das Flechten kann als ein Aspekt der eleganten Lösung eines schwierigen praktischen Problems durch die Designer angesehen werden.

"Es gibt Grenzen, wie viel man Holz biegen kann", erklärt Karl Malmvall. "Deshalb haben wir uns für das Flechten entschieden."

Dieser pragmatische, sachliche Ansatz wurde direkt aus der ländlichen Handwerkstradition übernommen, ist aber auch eine Lösung, die dem Wick Chair seine einzigartige Form verleiht. Eine weitere Herausforderung für Malmvall und Ståhl bestand darin, wie sie den Sitz fertigen sollten, ohne alles mit Klebstoff zu bedecken.

"Das war unsere letzte Herausforderung", erklärt Jesper Ståhl. "Die Kombination von Rückenlehne und Sitz ohne Klebstoffauftrag war an sich nicht schwierig, aber es musste auch eine Produktionslinie gefunden werden."

Ein positiver Effekt der Flechtkonstruktion ist, dass sie an der Stelle, an der sich die Holzstücke gegenseitig verriegeln, beidseitig verklebt werden können. Zwar hatten Jesper Ståhl und Karl Malmvall die Form auf ihre absolute Essenz reduziert, so dass der Wick Chair auf jeder Seite nur ein verwobenes Element aufweist, aber die Form hat dabei letzten Endes viele beabsichtigte funktionale Aspekte. Es sind die vielen Versuche und die Erkenntnisse, die die Arbeit mit Schichtholz so lohnend gemacht haben.

"Der Stuhl gewinnt eine Belastbarkeit und Spannung, die man mit Massivholz nicht erreichen kann", erklärt Karl Malmvall.